Dienstag, 26. Juni 2007

Kleines Abenteuer

Ja es gibt wieder was neues...
Da ich ja auch etwas von Schweden sehen will, hatte ich mich für einen Kurztrip nach Gotland entschieden, die Sonneninsel Schwedens. Der Plan war, dort mit dem Fahrrad herumzuradeln und mit so wenig Gepäck wie möglich (ohne Zelt und Schlafsack) auszukommen, ist schließlich Sommer. Der Wetterbericht für dieses Wochenende sagte jedoch sehr unbeständiges Wetter voraus und so mußte ich doch wieder alles mit mir herumschleppen. Als ich diese Pläne meinen Kollegen mitteilte, boten sie mir gleich an ,Fahrradtaschen usw. von ihnen auszuleihen, was ich natürlich sehr gern in Anspruch genommen habe.
Ja, dann war alles verpackt und das Wetter war wie vorhergesagt schlecht aber was soll's und los ging's zum Bahnhof. Da stand ich nun, nichts ahnend am Bahnsteig und wartete auf den Zug, der auch pünklich kam. Hm, ich wollte gerade einsteigen, da kam die Schaffnerin auf mich zu und meinte das Fahrrad würden sie NICHT mitnehmen!!! "Wie jetzt, wo ist das Problem!?", dachte ich für mich. Sie erklärte mir, in Schweden sei es nicht üblich (verboten) Fahrräder mit dem Zug zu transportieren, ist ja auch kein Platz für solche sperrigen Sachen. Hmmmmm, ...sollte das der Ausflug nach Gotland schon gewesen sein :-( ???

Ein paar Leute versammelten sich um uns und auch der Lokführer kam hinzu. Dieser sprach mit der Schaffnerin, natürlich in schwedisch und ich verstand nicht viel, aber der Ausdruck ihrer Gesichter sagte mir, es besteht Hoffnung, die akustische Bestätigung lies nicht lange auf sich warten. Puuu, Glück gehabt, aber wo soll das Rad nun hin? Die Antwort war, ins Führerhaus zum Lokführer. Ich war happy und bedankte mich noch 1000mal und schon ging's los in Richtung Hafen (Oskarshamn).

Unterwegs fragte mich die Schaffnerin, wie ich denn wieder zurückkommen wolle und meinte ich sollte es mit Lächeln ruhig versuchen. Ok, aber dieses Problem war später zu lösen, eins nach dem andern. Die nächste Herausforderung war die Übernachtung im Hafen, da die Fähre erst am nächsten Tag ging. Die letzten 30min zum Hafen fuhr ich mit dem Bus, es wurde schon dunkel und regnete. Die Lösung sollte ein Park in der Nähe des Hafens bringen, doch ich hatte keine Karte und mir nur eine kleine Skizze gemacht, die ich im Netz fand. Nach ca. 40 Minuten suchen fand ich dann den Park, aber wo schlafen, Zelt aufbauen, ... ??? Ich fuhr im finstren Park umher und plötzlich sah ich da ein paar unscheinbare Umrisse im dustern. Ich fuhr näher heran und wow, dass hatte ich nicht erwartet, perfekt, eine überdachte Bühne. Mit reichlich Dolomitenerfahrung könnte man hier übernachten, nur sollte man im A-Team und nicht im B-Team sein (Insider), diesmal war ich im A-Team :-) .

Am nächsten Tag war es bewölk aber erstmal trocken und die Kirchenglocke, die jede 1/4 Stunde schlug, hatte ich auch überstanden. Die Überfahrt verlief ohne Komplikationen und ich ereichte Visby auf Gotland bei Sonnenschein. Kurze Rast und auf ging es nach Norden. Unterwegs änderte ich dann schnell meinen Plan bis zum nördlichsten Ende zu fahren, wäre nur ein Hetze geworden, schaltete einen Gang zurück und genoß die ganze Sache. Ich übernachtete an der Küste in der Nähe eines winzigen Dörfchens und war ganz zufrieden mit allem, nur das Wetter war etwas unsicher.

Der Rest der Reise auf Gotland verlief wie ein üblicher Campingausflug und es gibt nix besonderes darüber hier zu berichten, wäre noch mehr Text. (wenn ich wieder in Dtl. bin)
Sonntag Rückfahrt mit der Fähre (Sonnenschein) und mit dem Bus zum Bahnhof, es dämmerte und der Zug kam, ich erinnerte mich an die Worte der Schaffnerin ... ???
Die bekannte Prozedur vom Start wiederholte sich, nur diesmal hatte ich kein Glück und durfte nicht mitfahren :-( da half nix reden und bitten: "Not on my train!!!"
Super, klasse, sehr schön, sch...!!! Ja, was nun, Montag sollte ich wieder auf Arbeit sein!? Hier war nix zu machen, ich mußte zurück in den Hafen, dort wieder Übernachten und den nächste Tag abwarten, zum Glück hatte ich noch Wasser und etwas zu Essen übrig und einen sicheren Schlafplatz in Aussicht. Am nächsten Tag in der Früh fuhr ich dann ca.1 Stunde mit dem Bus nach Västervik (ca. 120km von Linköping wo ich wohne), und dort ging es dann auch nicht weiter, keine wollte das Rad mitnehmen, kein Bus kein Zug, Niemand (Ich hatte schon am vorigen Abend versucht zu trampen, aber unrasiert und mitten in der Pampa im halbdunkeln, hält keiner an). Die letzte Möglichkeit war, einen Kollegen anzurufen, er möchte mich bitte abholen und das war möglich. Ich versuchte es ein letztes Mal mit dem Zug und glaubte selbst nicht richtig daran, aber WIE??, den Gesichtsausdruck habe ich doch schon mal irgendwo gesehen. Ich war überglücklich, wiedermal zwei Leute, die den Mum hatten gegen die Vorschrift zu verstoßen und das Rad und mich nach Linköping mitzunehmen :-)

Ja, nun bin ich wieder hier und plane den nächsten Trip, aber OHNE FAHRRAD!!!














2 Kommentare:

rico hat gesagt…

Moinsen Micha,

als Holländer wäre man in Schweden wohl völlig aufgeschmissen?!! Eigentlich ´ne sehr gute Idee mit dem Fahrrad alles zu erkunden..:-)
Vielen Dank für deine Postkarte aus der neuen Heimat. Hast du Bären, Wölfe oder anderes Getier auf deinem Trip gesehen? Bis die Tage.

Viele Grüße
Rico

Schwede hat gesagt…

Hey Rico,

na klar hab ich anderes Getier gesehen, Heerscharen von Mücken :-(
, Wölfe und sowas gibt es auf Gotland meiner Meinung nach ne, hab zumindest nix gesehen und gehört.

Gruß
Neuer Schwede